Todeskommando Atomstorm 06.08.

Soli-Konzert für’s AKW-Bitterfeld:

Das AKW (Alternatives Kulturwerk) Bitterfeld und die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Sachsen Anhalt haben einen Spendenaufruf für die Betroffenen neonazistischer Angriffe in Bitterfeld-Wolfen gestartet. Aus diesem Grund veranstalten wir zusammen mit Todeskommando Atomsturm ein Soliabend bei uns auf OLGA.

Mehr Infos zum Thema findet Ihr weiter unten. Das Konzert beginnt um pünktlich 21:00 Uhr.

Denn gemeint sind wir alle eure OLGA

Todeskommando Atomsturm (Punk, München)
“Unglaublich wütende, rotzige und zugleich melodisch-eingängige Punkrocksongs mit Hitpotential und genialen deutschen Texten. ”

Brandanschlag auf Alternatives Kulturwerk – erneute Eskalation rechter Gewalt in Bitterfeld

In der Nacht vom 17. auf den 18.04.15 ereignete sich ein Brandanschlag auf das Alternative Kulturwerk (AKW) Bitterfeld. Kurz nach 0 Uhr wurden zwei Brandsätze über die Außenzäune des Geländes auf das Dach eines Wohnwagens geworfen. Die Flammen brannten sich durch das Dach des Wagens. Nur die Tatsache, dass sich zu dieser Zeit niemand im Wagen befand, verhinderte Schlimmeres. Dies ist der bisherige Höhepunkt der aktuellen Welle rechter Gewalt in Bitterfeld.

Am 20.03.15 ereigneten sich zwei Angriffe im Innenstadtbereich von Bitterfeld. So drangen gegen 21:25 Uhr sechs vermummte Personen gewaltsam in eine Wohnung ein. Dabei traten und schlugen sie auf den Wohnungsinhaber und dessen Freundin ein. Des Weiteren drohten sie dem Wohnungsinhaber:„…Scheiß Dreckszecke, lass dich nicht mehr auf der Straße blicken, sonst bist du tot…“.
Direkt im Anschluss versuchten sie mit den Worten „…da ist noch eine Dreckszecke…“, in die Wohnung eines Zeugen auf der gegenüberliegenden Straßenseite einzudringen.

In der Nacht vom 01. auf den 02.04.15 drangen zwei vermummte Personen in Bitterfeld OT Greppin in die Wohnung eines weiteren, nicht rechten Jugendlichen ein, packten den Betroffenen am Hals und schliffen ihn in sein Wohnzimmer. Im weiteren Verlauf traten und schlugen die Täter auf den Betroffenen ein, bedrohten ihn und versuchten ihn darüber hinaus zu bestehlen. Vor dem Verlassen der Wohnung rammten die Täter ihrem Opfer einen Schraubenzieher in den Oberschenkel.

Am 09.04.15 gegen 20:25 Uhr griffen im Bereich des Bahnhofs Bitterfeld, mindestens zwei Personen aus einem Fahrzeug heraus einen 16-jährigen, nicht rechten Jugendlichen an. Der Betroffene, der bereits am 20.03.15 Opfer eines Angriffs war, wurde im weiteren Verlauf mit einem kurzen Baseballschläger mehrfach auf Oberkörper und Schulterbereich geschlagen.

Am 15.04.15 kam es im Bereich des Parks „Grüne Lunge“ in Bitterfeld zu einem Angriff auf zwei Geflüchtete. Die beiden Betroffenen wurden von drei Personen mit Flaschen beworfen, woraufhin sie sich verteidigten. Nach Eintreffen der Polizei stieß einer der Angreifer gegenüber einem Polizeibeamten weiter Drohungen gegen die beiden Betroffenen aus.

Die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt attestierte für das gesamte Jahr 2014 fünf Angriffe im Landkreis Anhalt Bitterfeld, diese Zahl ist bereits jetzt überschritten.

Mit einer Demonstration der rechten Szene am Montag dem 13.04.15 in Bitterfeld wurde das Bedrohungsszenario gegenüber Antifaschist_innen in Bitterfeld noch weiter verschärft. So wurde die Demonstration angeführt von:

Maria-Luise Süß-Lindert – aus Hessen zugezogene, ehemalige Aktivistin der verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), der Deutschen Frauenfront (DFF) sowie der Partei Die Rechte, aktuell aktiv bei der neonazistischen Kleinpartei Der Dritte Weg

Maik Mosebach – Lebensgefährte von Maria-Luise Süß-Lindert, ehemaliger NPD- und Die Rechte-Aktivist, aktuell ebenfalls bei Der Dritte Weg aktiv

Stefan Wießner – stadtbekannter Bitterfelder Neonazi und verurteilter Brandstifter

In Redebeiträgen fantasierte Maria-Luise Süß-Lindert von Angriffen, die „eindeutig von Leuten, die aus der ‚Festung‘ herauskommen“ (gemeint ist das AKW welches bis 2005 als Festung bekannt war) zu verantworten seien. Weiter forderte sie auf der Demonstration, diesem Projekt „Einhalt zu gebieten, aufzuräumen, reinzugehen, nachzusehen, was dort überhaupt getan wird und wer sich dort überhaupt aufhält“. Außerdem beteuerte sie gegenüber ihrem durchweg rechten Publikum, dass Neonazis gewaltbereit wären, sei „schlicht und ergreifend eine Lüge“.
Maik Mosebach beschwor den „Kampf für einen Nationalen Sozialismus“ und drohte, „Wir werden uns wehren. Den deutschen Bürger gilt es, vor Übergriffen von Antifaschisten zu schützen.“

Stefan Wießner wiederum forderte vom Bürgermeister die Schließung der „Festung“ und skandierte unter anderem Parolen wie „Linke haben Namen und Adressen – kein Vergeben, kein Vergessen!“ durch ein Megafon.
Alle drei Personen waren in der Vergangenheit, gemeinsam mit dem ebenfalls zugezogenen Hans-Robert Klug, stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei Die Rechte, regelmäßige Besucher der montäglichen Mahnwachen auf dem Bitterfelder Marktplatz, welche auch von Personen aus dem Spektrum der so genannten „Reichsbürger“ frequentiert wird.

Alternatives Kulturwerk Bitterfeld

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